USA-Einreiseverbot am 21. September 2004  :-o
USA-Einreiseverbot am 21. September 2004 :-o

  

US puts the cuffs on Cat Stevens

 

The US Government ordered a United Airlines jet flying from London to Washington rerouted to Bangor, Maine, on Tuesday so it could intercept a passenger, Yusuf Islam, the musician formerly known as Cat Stevens, officials said.

 

Islam was "denied entry into the United States", an official said, and was in custody. Washington planned to deport the singer, who is a British subject.

Two officials, who said they could not be named for security reasons, said Islam was a financial supporter of groups believed to be linked to terrorism. Islam's website lists him as a supporter of many charities.

 

Since converting to Islam in 1977 and renouncing his former identity as a pop singer who sold 25 million albums, Islam has been quoted making contradictory statements about controversial Muslim issues.

 

At one point, he appeared to support the fatwa pronounced by Ayatollah Ruhollah Khomeini, the Iranian leader, in 1989, against the author Salman Rushdie for his novel The Satanic Verses. Though he later said he did not support the ayatollah's edict, his anti-Rushdie comment drew wide criticism.

After Islam's arrest, one of the US officials said: "He is not on a watch list for making verbal threats."

 

Islam was deported from Israel in July 2000 because he was believed to be a supporter of Hamas, the terrorist group.

 

On Tuesday Islam was on board a Boeing 747-400 with 249 passengers aboard. After it was diverted to Maine, the aircraft was kept on the ground for more than three hours.

 

Jeff Green, a spokesman for United Airlines, said he could not comment on whether a passenger was taken off for questioning, but said everyone on the plane was rescreened.

 

Islam was born Steven Demetre Georgiou, in London, to a Swedish mother and a Greek Cypriot father. In the 1970s he recorded a succession of popular albums, including Tea for the Tillerman, Catch Bull at Four and Teaser and the Firecat.

 

After his conversion, he gave up recording and performing for 17 years, but issued an Islamic album in 1995 and appeared in concert in Sarajevo in 1997.

 

No official reason has been given for the adding of Islam's name to a US watch list. Speculation centres on his recent public criticism of the US-led war in Iraq, including a rerecording of one of his most famous songs, Peace Train.

 

[The New York Times, 23.09.2004]

 

 


Terrorverdacht:

Angst vor Cat Stevens - Jumbojet umgeleitet


Dem ehemaligen Popstar Cat Stevens ist als Terrorverdächtiger die Einreise in die USA verweigert worden. Wegen des vor Jahrzehnten zum Islam konvertierten Briten haben die US-Behörden eine Linienmaschine auf dem Weg von London nach Washington nach Maine umgeleitet.


Washington - Dem 56-Jährigen wurde die Einreise in die USA aus Sicherheitsgründen verweigert, bestätigte ein Sprecher des Heimatschutzministeriums. Er sei aus Gründen der nationalen Sicherheit der USA festgenommen worden und werde heute mit dem ersten möglichen Flug das Land verlassen. Erst als die Boeing 747 der United Airlines bereits in der Luft war, hatte man den potenziellen Terroristen erkannt. Sein Name wurde bei einer Überprüfung der Passagiere auf der Liste der Terrorverdächtigen entdeckt. Die Folge: Der Flug mit der Nummer 919 wurde auf Anweisung der amerikanischen Flugsicherheitsbehörde (TSS) 1000 Kilometer weit in Richtung Bangor im US-Staat Maine umgeleitet. Hier musste der verdächtige Passagier das Flugzeug verlassen.


Cat Stevens nennt sich seit seiner Konvertierung Yusuf Islam und setzt sich für Menschen in Not ein. Wie die Verkehrssicherheitsbehörde mitteilte, steht der neue Name des Künstlers auf der so genannten Watchlist der USA, auf der missliebige Personen aufgeführt sind. Fluglinien sind verpflichtet, ihre Passagierlisten den US-Behörden vorab mitzuteilen.


Seit seinem Übertritt zum muslimischen Glauben war der Sänger mit zahlreichen Kontroversen in die Schlagzeilen geraten. Die Behauptung, er habe das von Ayatollah Khomeini ergangene Todesurteil gegen Salman Rushdie gutgeheißen, hat Yusuf Islam öffentlich dementiert. Genützt hat ihm das wenig, denn vor allem in Amerika wurde derart Stimmung gegen ihn gemacht, dass der Ruf des ehemaligen Popsängers dort fast vollständig ruiniert ist.


Aus seiner anti-amerikanischen Grundhaltung macht der Muslim kein Hehl: In einem Interview mit der "Tageszeitung" kritisierte er vor knapp einem Jahr die US-Regierung scharf: "Ich glaube, die USA sind ein naives Volk, nicht annähernd so weit entwickelt wie die europäischen Nationen. Deswegen machen sie so viele Fehler. (...) Schauen Sie sich George W. Bush an. Er sollte diesen Job nicht haben, er dürfte diesen Job nicht haben - und jeder weiß das!" Er wolle versuchen, den zivilisierenden Beitrag zu unterstreichen, den der Islam in der Welt leisten könne und bereits geleistet hat, erklärte der Barde.


"Ich verfolge immer noch dasselbe Lebensziel wie zu meinen Zeiten als Sänger. Ich möchte die Welt zu einem besseren, friedlicheren Ort machen", sagte Islam kürzlich anlässlich der Eröffnung einer US-Niederlassung seiner Wohltätigkeitsorganisation "Small Kindness". Die Organisation sammelt Geld für Kinder und Familien in Krisengebieten.


Islam wurde als Stephan Georgiou geboren und nahm als Sänger den Künstlernamen Cat Stevens an. In den sechziger und siebziger Jahren feierte er Erfolge mit Liedern wie "Wild World" oder "Morning Has Broken". Cat Stevens verkaufte 40 Millionen Alben - und verschwand 1978 als nicht einmal 30-Jähriger abrupt von der Showbühne. Er beendete seine Musikerkarriere und konvertierte zum Islam. Später wurde er Religionslehrer und gründete 1983 eine muslimische Schule in London.


[Spiegel.de, 22. Sept. 2004]


"Zuerst möchte ich Gott danken, dass er mich befreit hat und dass er mich sicher wieder heimgebracht hat. Auch Dank an alle, die für mich gebetet haben, die mich während dieser dunkle Episode unterstützt haben, angefangen von Politikern, der Presse, religiösen Führern bis zu einfachen, normalen Leuten.

Ich hätte nie gedacht, dass so etwas in einem „Land der Freiheit“ passieren könnte, doch leider war es so. Aber es erwärmt mich, weil ich weiß, dass mir auch eine Welle von Sympathie von meinen Freunden und auf der ganzen Welt Wohlgesinnten gegenüber steht.

Nach dem Erlebnis meiner dramatischen Deportation aus den U.S.A. fühle ich mich, als ob ich auf einem völlig anderen Planeten war, als auf dem vor ein paar Tagen; ganz sicher hat sich die Welt verändert, aber nicht zum besten. 2 Tage zuvor hatte ich meine Reise nach Nashville mit meiner Tochter begonnen. Wir hatten vor, ein neues Plattenprojekt zu starten. Plötzlich wurde unser Flugzeug 600 Meilen zum Bangor International Airport umgeleitet, und ich fand mich plötzlich von 6 uniformierten Polizisten umringt und wurde ans FBI übergeben, die mich befragten.

Was mich am allermeisten aufregte war, dass ich von meiner Tochter Maymanah getrennt wurde und ich nicht wusste, wie es ihr erging und wann und ob wir uns wieder sehen würden. Und da mein Telefon konfisziert wurde, konnte ich auch meine Familie nicht kontaktieren und sie konnten mich nicht anrufen. Sie waren verdammt dazu, das Ganze aus dem TV zu verfolgen und waren auf die Informationen aus dem Fernsehen angewiesen.

Die Leute, die mich verhörten, wollten wiederholt wissen, wie man meinen Namen schreibt. Für mich hörte sich das so an, als ob sie mich mit jemand anderem verwechseln würden. Sicherheitsbeamte sagten mir dann endlich, dass mein Name auf einer "NO FLIGHT LISTE" stehe, ich wurde als UNZULÄSSIG klassifiziert und nach London zurück geschickt.

Das Erstaunliche daran ist, dass ich keine Erklärung bekam und noch immer nicht habe, weswegen ich beschuldigt werde oder warum ich nun ein Sicherheitsrisiko darstelle und dass mir keine Möglichkeit gegeben wird, dazu Stellung zu nehmen zu diesen Behauptungen. Es wurde mir nur schlicht mitgeteilt, diese Anweisung käme von "ganz oben".

Wir werden nun einen legalen Prozess anstreben, um herauszufinden, worum genau es hier eigentlich geht und wir werden alle nötigen Schritte vornehmen, um diese sehr ernste, völlig aus der Luft gegriffene Ungerechtigkeit, die ich erleiden musste, aus der Welt zu schaffen.

Ich bin ein Mann des Friedens und ich verurteile jegliche Form des Terrorismus und des Unrechts; es ist einfach empörend für die U.S. Behörden, etwas anderes zu behaupten. Ich habe mein Leben dem Frieden gewidmet, dem Frieden und dem Verständnis auf der ganzen Welt. Es würde meine humanitären Organisationen wie Small Kindness zerstören, die unzähligen Kindern und Familien hilft und von den Vereinten Nationen anerkannt ist, die ganze Arbeit würde unterminiert werden durch dieses Ereignis.

Was diese ganze Situation noch mehr unverständlich macht, ist die Tatsache, dass ich nicht mehr in die USA einreisen kann, ein Teil von Gottes Erdboden, den ich nicht mehr betreten kann, den ich liebe und deren Menschen immer große Freunde für mich waren.

Aber, trotz allem, ich könnte mir nichts besseres vorstellen, als weiterzumachen mit dem, von dem ich glaube, dass es eine überaus wichtige Aufgabe ist, nämlich für die Bedürftigen zu sorgen und immer wieder für den Frieden zu werben und für Stabilität in dieser immer brutaler werdenden Welt, und gleichzeitig zu versuchen, meinen Namen wieder zu reinigen von dieser erschreckenden und grundlosen Anschuldigung.
In der Zwischenzeit bin ich zuversichtlich, dass am Ende die Vernunft und über allem die Gerechtigkeit die Oberhand gewinnen wird."


Yusuf Islam, 24.09.2004


 

 

 

...8 Jahre später...

Yusuf Islam Caught Up In

Another U.S. Immigration Mess

 
 Singer/songwriter YUSUF ISLAM has been hit with more U.S. immigration issues as he prepares for his first Los Angeles show in more than 30 years.

A concert at New York's Highline Ballroom on Sunday night (03May09) was postponed due to a visa issue and now the Muslim convert, aka Cat Stevens, but a private album release party at the El Rey Theatre on Monday (11May09) is all set to go ahead as planned.


A spokesman for the Highline tells WENN, "The May 3rd show was postponed due to issues with filling paperwork on time.

"For Yusuf to perform he had to have the proper work permit. His people cited visa/travel issues for the postponement of the NYC. They insist the show in L.A. will still go on as scheduled."


It's not the first time Yusuf Islam has been prevented from flying to America to further his musical comeback - the folk rocker found himself in front of panicked Homeland Security officials in Maine in 2004 when his flight to Nashville, Tennessee, was diverted.


He was en-route to record music for his 2006 album An Other Cup.

Islam and his daughter, who was accompanying him, were detained for hours because his name was similar to one on a federal list of people considered dangerous to the U.S. in the wake of the 9/11 terrorist attacks.

The Moonshadow singer's El Rey concert, if it goes ahead, will be his first Los Angeles show in 33 years.


Yusuf Islam turned his back on his music career after discovering Islam in the late 1970s.

 

[contactmusic.com, 05.05.2009]